Frühling mit Corona
Wie schon zu erwarten, wird uns das Thema Corona noch eine Weile beschäftigen. Nicht nur im persönlichen Bereich, sondern vor allem auch in der Wirtschaft werden die Folgen (möglichweise) noch Jahre zu spüren sein.
Was tut die Politik? Wie sieht das Hilfspaket der Regierung aus? Gerade auch im Hinblick auf die Unterstützung der kleineren Unternehmen in der Region? Soforthilfen? Greifen sie?
Müssen sich Solo-Selbstständige/Freiberufler und Künstler an die Agentur für Arbeit wenden und „Hartz IV“ beantragen? Das sei ein Schlag ins Gesicht eines jeden Freiberuflers, meint der Präsident des Landesmusikrates, Peter Stieber.
Die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) nimmt Anträge entgegen und ist wegen der Flut der Anfragen überfordert.
Was geschieht ganz konkret in unserer Region?
Die Landräte der Kreise Altenkirchen, Neuwied und Westerwald fordern „Kleine Firmen brauchen Hilfe“ und stellen Unterstützung auf die Beine, wie die sogenannte „Corona-Pinnwand“. Sie soll Unternehmen zusammenbringen. Eine Idee der Wirtschaftsförderung des Landkreises Altenkirchen, die aber auch auf die Nachbarkreise Neuwied und Westerwald ausgedehnt wird. Eine Gemeinschaftsinitiative, bei der sich Unternehmen vernetzen und austauschen. Die Landräte der drei Kreise sind sich einig: „Unter den jetzt herrschenden Bedingungen müssen wir uns mit unserem Können und unseren Ideen zusammenschließen und weitermachen, um sicherzustellen, dass die vielen großartigen lokalen Produkte und Dienstleistungen auch weiterhin zu den Menschen vor Ort gelangen.“
Und es gibt tolle Beispiele aus der Region dafür:
Ein Schuhladen, der über das gute alte Telefon und die sozialen Medien alles daransetzt, um mit seinen Kunden in Kontakt zu bleiben. Die Tüten mit dem neuesten Schuhwerk persönlich, aber ohne direkte Berührung und im Sicherheitsabstand anliefert. Oder eine heimische Buchhandlung, bei der die Menschen ihre Bücher bestellen können und diese sogar nach Hause, also vor die Haustür, geliefert bekommen. Ein sympathischer Lieferservice mit freundlichen Worten versehen und aktuellen Infos aus dem Städtchen. Gratis. Diese Zeit birgt auch eine Chance für kleine Dorfläden.
„Kauf lokal“ gilt jetzt in dieser Situation mehr denn je zuvor. Und sollte beibehalten und beherzigt werden. Auch nach der Krise. Statt bei Amazon & Co. zu shoppen, sich lieber beim Händler vor Ort umsehen und mit Zeit und Fachwissen beraten lassen.
Das im Kleinen. Geht das auch eine Nummer größer?
Dazu mehr im Newsletter Mai.
Doris Kohlhas