Sind wir sprachlos durch Covid19?

Es ist stiller geworden. Nein, vielleicht nicht stiller, einfach anders. Ruhiger. Die Rede ist von unserer Kommunikation.

Kommunizieren wir anders als sonst?

Wie sprechen wir zueinander in Zeiten von Corona?

Was ist überhaupt Miteinanderreden?

Grundsätzlich bedeutet Kommunikation die Verständigung durch die Verwendung von Zeichen und Sprache.

Rein fachlich betrachtet ist sie der Austausch, die Übertragung von Informationen, die auf verschiedene Arten (verbal, nonverbal) und verschiedenen Wegen (Sprechen, Schreiben) stattfinden kann. Kommunikation leitet sich ab vom lateinischen Verb communicare mit der Bedeutung „teilen“, „mitteilen“, „teilnehmen lassen“ oder „gemeinsam machen“.

Und? Hat sie sich geändert? Ist sie unpersönlicher geworden? Virtueller?

Ja, ist sie auf alle Fälle.

Sichtbar vor allem auch im Arbeitsalltag. Videokonferenzen via Skype, Zoom, Teams und Co. beherrschen das tägliche Miteinander, nicht nur im Geschäftsleben, sondern sind auch im privaten Bereich an der Tagesordnung und spürbar.

Normalerweise hinterfragen wir die alltägliche Kommunikation nicht. Sie erscheint uns selbstverständlich und verläuft in den meisten Fällen unproblematisch. Es wäre auch zu viel Aufwand, die eigene Kommunikation permanent zu durchleuchten. Erst bei Missverständnissen, die mit Kommunikation in Verbindung gebracht werden können, wird diese problematisiert.

Stellt sich die Frage ob uns mehr Missverständnisse während Corona begleiten werden? Das bleibt noch abzuwarten oder im Einzelfall zu klären. Es könnte durchaus sein.

„Man kann nicht nicht kommunizieren“, wusste bereits der österreichische Kommunikationswissenschaftler Paul Watzlawick. Also kommunizieren wir doch, auf eine andere Art und Weise. Das ist beruhigend. Und auch gerade in Krisenzeiten von besonderer Bedeutung.

Denn „Kommunikation ist in Krisenzeiten besonders wichtig: um Informationen zu vermitteln, aber auch um Vertrauen herzustellen.“ Im Kontakt zu bleiben, sich, wenn auch nur auf Bildschirmen, zu sehen und miteinander zu sprechen.

Was dennoch fehlt?

Das Nonverbale. Das „zwischen den Zeilen“ und aus dem Gesicht und der Gestik Herauszulesende. Mit (fast) allen Sinnen.

Ich vermisse das Zwischenmenschliche, das auch einmal ohne Worte auskommt und in einer herzlichen Umarmung mündet und doch auch mit uns spricht.

Das geht nicht über den Bildschirm, durch das Telefon oder mit zwei Meter Abstand.

Das funktioniert eben nur im direkten Austausch.