Schulprojekt Kathmandu

Mitte September reiste eine kleine Delegation des Lions Club Bad Marienberg nach Kathmandu (Nepal), um die dort mit Unterstützung des Clubs errichtete Schule zu besichtigen.

Bereits am Flughafen wurde sie von Sher Bahadur Pariyan, einem Mitglied des Lions Club Kathmandu, durch Umhängen eines kleinen Schals willkommen geheißen. Für die nächsten acht Tage nahm er die kleine Gruppe in seine freundliche Obhut.

Am folgenden Tag ging es in einem Kleinbus zum Kinderhaus Kathmandu. Über holprige Straßen mit großen Schlaglöchern und nur partieller Asphaltdecke quälte sich das Fahrzeug durch die laute, turbulente, staubige und von Menschen und Motorrädern überquellende Stadt, deren Bevölkerung längst die Millionengrenze überschritten hat.

Das durch mehrere Gebäudekomplexe gegliederte Gelände des Kinderhaus Kathmandu e.V.  liegt in einem hügeligen Randbezirk zwischen Reisfeldern und Bäumen. Es wurde 1995 von der Deutschen Lydia Schmidt gegründet mit dem Ziel, bedürftigen oder elternlosen Kindern ein Zuhause zu geben. In einem Land, das zu den ärmsten der Welt gehört, sollte vor allem auch den hier besonders benachteiligten Mädchen eine Schulausbildung ermöglicht werden.

Was seinerzeit mit 17 Kindern in einem bescheidenen, gemieteten Haus in der Stadt begann, ist inzwischen zu einer Anlage mit Wohn- und Schulkomplex, Stallungen und einem Verwalterhaus gewachsen. 39 Kinder gibt das Wohnhaus mit daneben liegendem Stall, Garten, Reisfeldern, Hühnern, Ziegen und Kühen zurzeit ein dauerhaftes Zuhause. Sie bilden eine sich selbst versorgende, große Familiengemeinschaft, zu der auch die inzwischen auf eigenen Füßen stehenden Kinder der ersten Generation gerne zu Besuch zurückkehren.

In der zum Kinderhaus gehörenden Schul-Model Akademie erhielten bislang rund 500 Kinder vom Kindergarten bis einschließlich Klassenstufe 9 eine Ausbildung. Sie kommen aus den umliegenden Bezirken der Stadt, zahlen nur dann etwas Schulgeld, wenn die Familien es sich leisten können.

Um den Jugendlichen darüber hinaus eine berufsbasierte Ausbildung bis einschließlich der zwölften Klasse zu ermöglichen, ist in der monsunfreien Periode 2018/19 ein erster Gebäudetrakt mit acht Klassenzimmern entstanden, der durch zwei Raten zu je 10.000 Euro des Lions Clubs Bad Marienberg mitfinanziert wurde.

Über den in Deutschland ansässigen Trägerverein Kinderhaus Kathmandu e.V. flossen die Gelder ohne Verwaltungsaufwand oder Abzüge nach Nepal.

Davon konnte u.a. die Innenausstattung neuen Klassenräume im Erweiterungsschulbau finanziert werden: Tische und Bänke, Wandschränke und Wandtafeln, die Einrichtung eines Computerraums einschließlich Bildschirme und Computer. Darüber hinaus sind auch ein Fachraum für elektrotechnischen Unterricht sowie eine kleine Bibliothek entstanden.

Sonder-Rundbrief des Kinderhaus Kathmandu e.V.

Die Lage ist bedenklich ernst: Lydia Schmidt, Gründerin und Organisatorin des Kinderhaus Kathmandu e.V. informiert uns in ihrem aktuellen Sonderrundbrief über die derzeitige Lage in Nepal und im Kinderhaus. Anfang des Jahres sah es noch nach einer Erholung von der Corona-Krise aus – Schulen und Kindergärten wurden nach 10 Monaten endlich wieder geöffnet und das normale Leben begann wieder.

Leider hat sich die indische Corona-Variante – offenbar gestützt durch eine zögerliche  Reaktion der staatlichen Stellen – inzwischen unkontrolliert und mit verheerenden Auswirkungen für die Bevölkerung verbreitet.  Medienberichten zufolge ist die Lage in Nepal derzeit schlimmer als in Indien. Das Land befindet sich in einem erneuten kompletten Lock-Down.

Wer helfen möchte: Im Newsletter-PDF ist eine entsprechende Bankverbindung angegeben!

Neben dem üblichen Schulunterricht werden hier praxisbezogene, berufliche Lerneinheiten z.B. für den Beruf des/ Malers/in, des/r Elektrikers/in, des/r Kochs/Köchin des/r Schneiders/in, des/ Klempners/in unterrichtet.

Ziel ist es, insbesondere die Mädchen, aber natürlich auch die Jungen, zu einem berufsbefähigenden Abschluss zu führen, aus dem heraus sie dann selbst ihren Lebensunterhalt bestreiten können.

Es ist beeindruckend, zu beobachten, mit welch einfachen Mitteln hier Großes erreicht werden kann und mit welcher Freude und mit welchem Eifer die Kinder und jungen Menschen bei der Sache sind.

Strahlende Kinderaugen begrüßten die Delegation, fragten in perfektem Englisch nach ihren Namen und ihrer Herkunft. Besonders beeindruckend war ein junger Mann, der dem Bus schon auf der Fahrt als eine Art Begleitung mit seinem Motorrad vorausgefahren war. Zusammen mit seiner Schwester gehörte er zu der ersten Generation der Kinderhaus-Kinder. Inzwischen hat er eine Arbeitsstelle im Tourismusbereich, einem der wichtigsten Wirtschaftszweige des Landes gefunden. Anlässlich einer Tourismusmesse besuchte er auch Deutschland. Mit Stolz begleitete er die Delegation auf ihrem Rundgang durch die neuen Klassenräume. Dabei konnte man ihm anmerken, dass er sich mit dem Kinderhaus als „seinem Zuhause“ identifiziert. Einen schöneren Beweis für den Erfolg des von ihr ins Leben gerufenen Projekts konnte Lydia Schmidt nicht präsentieren.

Ebenso beeindruckt war die kleine Gruppe aber auch von dem Engagement, mit dem die Mitglieder des dortigen Lions Clubs sich für die Bildung und Entwicklung in ihrem eigenen Land einsetzen, in dem es letztlich an allem fehlt.

Sie pflanzen Bäume in der Innerstadt Kathmandus um der Luftverschmutzung entgegen zu treten, sie habe den Bau einer Augenklinik in Chitwan initiiert, in der in regelmäßigen Abständen Staroperationen durchgeführt werden. Dafür werden die älteren Patienten von den Mitgliedern der Clubs in den Bergdörfern abgeholt und auch wieder nachhause gebracht. Viele weitere Projekte der Hilfe zur Selbsthilfe ließen sich aufzählen.

Bei allen Projekten, ob Schul- oder Klinikbau haben die Initiatoren zudem mit Korruption und Bestechung zu kämpfen, Begleiterscheinungen der jeweils zu beantragenden Baugenehmigungen. Dass sie dennoch nicht müde werden einen bewundernswerten Beitrag zu Aufbau und Bildung in ihrem Land zu leisten, verdient jede Unterstützung.

Denn Hilfe zur Selbsthilfe kann hier auch darin bestehen, gut ausgebildete Menschen im Land zu halten und ihrem, auf Frustration basierendem Auswanderungsbestreben in andere, wirtschaftlich starke Länder entgegen zu wirken.

Auch die landschaftlichen Schönheiten und bemerkenswerten Kulturdenkmäler des Kathmandu Tals mit seinen Königsstädten, Pagoden und Tempeln, mit seinen grünen Bergrücken und majestätischen Gebirgszügen kamen bei der Reise nicht zu kurz und waren immer begleitet von der Freundlichkeit der Menschen.

Das Fazit einer Mitreisenden: „Die Reise nach Nepal war für uns alle ein prägendes Erlebnis. Sowohl die Kultur als auch die Landschaft haben sehr beeindruckt. Am eindrucksvollsten aber waren die Menschen, die mit wenig zufrieden scheinen. Sie begegnen jedem mit einer Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft, so dass man gerne wieder dieses Land besucht.“

Dr. Ulrike Fuchs

Jahresbericht 2021

Der aktuelle Jahresbericht des Kinderhauses für das Jahr 2021 ist hier als PDF abrufbar.

Jahresbericht 2022

Der aktuelle Jahresbericht des Kinderhauses für das Jahr 2021 ist hier als PDF abrufbar.

Kinderhaus Kathmandu e.V.

Gegründet 1995, um

  • elternlosen und bedürftigen Kindern ein Zuhause zu geben
  • Kindern, vor allem auch den benachteiligten Mädchen eine Schulausbildung zu ermöglichen, 1996 werden 17 Kinder betreut

2004

  • Gründung einer eigenen Schule (Model Community Academy) mit behördlicher Genehmigung (Anerkennung des Abschluss) zunächst 48 Schüler/innen
  • Gleichzeitig eignes Lehrertraining
  • Bis Ende 2004 ca. 100 Schüler/innen

2008

Computerunterricht und naturwissenschaftlicher Unterricht wird eingeführt

Durch eigene, ökologische Landwirtschaft, bei der die Kinder mithelfen, wird ein großer Teil der benötigten Lebensmittel inzwischen selbst erwirtschaftet. (Hilfe zur Selbsthilfe hat hier schon Früchte getragen)

2018

In der zum Kinderhaus gehörenden Schulmodelll-Akademie erhalten zurzeit ca. 500 Kinder vom Kindergarten bis einschließlich Klassenstufe 9 eine Ausbildung.

Vom Kinderhaus Kathmandu aus werden auch Grundschulbauten in den entlegenen Bergregionen finanziert.

Neues Projekt

Erweiterungsbau für die Schule um 3 Blocks mit jeweils 6 Klassenräumen

für die Jahrgänge 10. 11. und 12.

Zielsetzung

Berufsbefähigender Abschluss, insbesondere für Mädchen aber auch Jungen

Neben dem normalen Unterricht daher auch praxisbezogene Lerneinheiten und Schwerpunkte für praktische Berufsausbildung wie z.B. für Maler, Klempner, Koch/in, Schneider/in, Elektriker/in usw.

Zielgruppen      

  • Die Kinder, die jetzt im Kinderhaus wohnen und die Schule besuchen
  • Die Kinder, die die vom Kinderhaus betreuten Grundschulen in den Bergdörfern besuchen

Ausblick 

Nach Abschluss ihrer Schulausbildung verlassen die Kinder oft das Kinderhaus um eine Berufsausbildung zu beginnen, sie können aber zum Wohnen bleiben bis sie auf eignen Füßen stehen.

Bonnie & Clyde 2019

Musikalische Matinee auf dem Birkenhof begeisterte die Zuschauer – Förderverein Lions Club Bad Marienberg hatte geladen

Begeisterter Applaus und der Ruf nach einer Zugabe zeugten von dem gelungenen Verlauf der Matinée in der Birkenhof-Brennerei in Nistertal. Knapp 90 Gäste erlebten eine temporeiche kulinarisch-musikalische Reise durch das Leben des Gaunerpärchens Bonnie und Clyde aus den 30er-Jahren des letzten Jahrhunderts. „Wir beide gegen den Rest der Welt“.

Der Veranstalter war der Förderverein Lions Club Bad Marienberg e.V. in Zusammenarbeit mit Musical!Kultur Daaden. Für die Matinée hatte sich extra ein kleineres Ensemble gebildet und begeisterte mit mitreißenden und berührenden Gesangs- und Tanzeinlagen aus dem Stück „Bonnie und Clyde“. Die Töne trafen ins Herz und in wippende Füße.

Es begann mit „Nur einem Tanz“ und endete mit „Du hast was Besseres verdient“ und dem Titel „Sterben“.

Spürbare Emotionen auf der Bühne, die auch auf das Publikum übersprangen. Eine Zeitreise aus jazzig-frivoler Musik, gefühlvollen Balladen und kleinen Ausflügen in den Gospelbereich.

Die Geschmacksnerven traf Kreativkoch, Küchenmeister und Kochbuchautor Detlev Ueter aus Koblenz mit seinen kulinarischen Leckerbissen und einem starken Team an seiner Seite.  Inspiriert von der Küche des mittleren Westens der USA, brachte er drei überaus leckere Gänge auf den Tisch.

Auch hinter den Kulissen fanden sich engagierte, helfende Hände, die diesen Tag zu einem großen Ganzen wachsen ließen und den Besuchern ein unvergessliches Erlebnis bescherten.

Und das Beste – alles war für die gute Sache. Der Lions Club unterstützt auch mit dieser Veranstaltung die Ausstattung von Klassenräumen einer Schule in der Nähe von Kathmandu (Nepal) und wird sich im Herbst mit eigenen Augen von dem Einsatz der Mittel überzeugen. Der Verein Kinderhaus Kathmandu e.V. unterhält eine Kinderhaus-Siedlung mit Schulen und Wohnungen in Kathmandu in der Kinder, die aus schwierigen Verhältnissen stammen oder ihre Eltern verloren haben, eine Ausbildung und Unterkunft erhalten.

(Doris Kohlhas)

Musical!Kultur Daaden ist bereits mittendrin in seinem Casting für das neue Stück „Big Fish“, das 2020 aufgeführt werden soll. Gesucht werden vor allem noch Männer und Jungen. Ein zusätzlicher Casting-Termin ist am 2. Juni.

Weitere Informationen gibt es unter www.musicalkultur.de

Projekt Wasser für’s Leben: Installation Solarpumpe in Kpalimé-Kusuntu, Togo

Der Verein Togo-Kinder Zukunftschance e.V. unterstützt seit Jahren mit gezielter Bildungsförderung und konkreter „Hilfe zur Selbsthilfe“ ca. 120 Patenkinder und ihre Familien in den Buschdörfern Kpalimé-Kusuntu und Novissi.

Mit Hilfe des Vereins wurden vor Ort Brunnen mit Tauchpumpen gebaut, Bewässerungsanlagen installiert, Schulungen finanziert, Saatgut und Dünger gekauft. 

Mit den Regenzeit 2013 und 2014 kam leider die Katastrophe: Es fiel kaum oder gar kein Regen und die Brunnen trockneten aus, die Grundwasserschicht sank weiter ab. 

Der Verein Zukunftschance ließ daraufhin ein geophysikalisches Gutachten erstellen, welches eine zuverlässig wasserführende Schicht in einer Tiefe von 90 Metern auswies. Eine Tiefenbohrung wurde veranlasst. Für die Förderung von Wasser aus dieser Tiefe benötigte die Gemeinschaft eine durch Solarenergie angetriebene Pumpe. Der Lions Club Bad Marienberg entschied sich, diese
Solarpumpe (inkl. Panels) als Activity zu fördern.  

Das aufwändige Projekt wurde zu einem vollen Erfolg: Nach der Verlegung von mehr als 100 Metern Rohrleitung und der Installation der Solarpanels konnte die Pumpe in Betrieb genommen werden und förderte bereits am ersten Tag 10.000 Liter Wasser in 4,5 Stunden und versorgte 12 Wasserhähne auf den Feldern! 

Für die Bewohner der beiden Dörfer eine Sensation für ihre Zukunft! Schon 2017 wurden neben verschiedenen Gemüsesorten allein 1500 Kilo Mais geerntet, das Hauptnahrungsmittel der Menschen in Togo.

Ein Projekt mit großem Effekt: Nachhaltig, ökologisch, wertvoll!
  • nachhaltige Stabilisierung der landwirtschaftlichen Versorgung mit 3 Ernten pro Jahr 
  • Ernährung von 2 Dorfgemeinschaften
  • abgegrenztes Hilfsprojekt „Hilfe zur Selbsthilfe“
  • Erfolge sind dauerhaft und werden nachhaltig
    durch den Träger begleitet
  • Mehr als 70 feste Arbeitsplätze in der Genossenschaft
  • frühere, sehr erfolgreiche Zusammenarbeit bei
    einem Projekt in der Nachbargemeinde Yokélé
    in  2015/16 

Projekt in Zusammenarbeit mit dem Träger der Maßnahme Togo-Kinder Zukunftschance e.V.  www.zukunftschance-togo.de

Wir freuen uns gemeinsam mit den Bewohnern in Togo über den nachhaltigen Erfolg des Projektes! 

Ein Dankeschön-Video aus Togo

Übersetzung;

Akaweleo (Vorsitzender Agro Kusuntu): Wir sind hier auf dem Agraland von Togo Kinder Zukunftschance mit dem Vorstand von Kusuntu und Novissi. Wir bedanken uns bei dem Lions Club, uns Wasser geschenkt zu haben, damit wir auf dem Feld arbeiten können.

 Segbedzi( Visitzender Agro Novissi): Novissi und Kusuntu sagen dem Lions Club ein herzliches Dankeschön für eure großzügige Unterstützung. Gott segne euch!

 Auf dem Feld ist die  Gemüseschule, die nachher gepflanzt und bewässert werden. Die Bewässerung funktioniert auch wunderbar.

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